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Schnellender Finger

Synonym: Schnappfinger; Tendinopathia nodosa; Tendovaginitis stenosans

Als schnellender Finger wird eine Sehnengleitstörung der Hand bezeichnet, charakterisiert durch eine Verengung der bindegewebigen Sehnenscheide der Fingerbeuger über dem Grundgelenk mit konsekutiver Verdickung der Beugesehne an dieser Stelle. Die Sehne muss bei jeder Bewegung des Fingers diese Verengung passieren. Sie läuft nicht mehr glatt in ihrem Gleitlager und überwindet die Verengung nur erschwert mit einem oft schmerzhaft spürbaren Schnappen. Es können im Verlauf der Erkrankung mehrere Finger betroffen werden. Überwiegend Frauen mittleren Alters betroffen.

Folgende Erkrankungen begünstigen die Entstehung:

  • Diabetes mellitus
  • Amyloidose (Ablagerung von Eiweißprodukten)
  • Rheumatoide Arthritis
  • Funktionsbehinderungen der Hand z.B. KTS

Beschwerden

Typisch für die Erkrankung sind die schnellende Bewegung beim Strecken sowie eine deutlich tastbare Verdickung der Sehne. Die Symptome sind morgens ausgeprägter. Das Schnappphänomen kann aber auch fehlen, dann leiden die Betroffenen an ausgeprägten Schmerzen beim Faustschluss. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Finger aktiv nicht mehr aus der gebeugten Stellung heraus bewegt werden.

Eine Sonderform besteht bei Säuglingen als angeborene Streckhemmung des Daumens. Hier wird sie als Pollex flexus congenitus bezeichnet. Die Operation in Allgemeinnarkose ist die Behandlung der Wahl.

Ursachen

Verantwortlich für die Erkrankung ist ein deutlicher Unterschied zwischen der Größe der Beugesehne und der sie umhüllenden Sehnenscheide. Durch mechanische Überlastung oder degenerative Veränderung schwillt das Sehnengleitgewebe an und es kommt es zu einer knotigen Verdickung der Sehne.

Diagnose

Die typischen Beschwerden sowie die klinische Untersuchung sind meist eindeutig. Röntgenaufnahmen benötige ich in der Regel keine.

Therapie

In den ersten Wochen kann der betroffene Finger mit Dehnungsübungen und mit Injektionen eventuell konservativ behandelt werden. Bei ausbleibender Besserung rate ich frühzeitig zur Operation, da meist nur damit eine dauerhafte Beschwerdefreiheit erreicht werden kann.

Die Operation erfolgt in Lokalanästhesie. Sind mehr als ein Finger betroffen, bevorzuge ich eine Leitungsanästhesie in Achselhöhe, da für die Dauer der Operation eine Blutsperre am Oberarm angelegt wird. Das A1-Ringband wird über einen kleinen Hautschnitt gespalten (Abbildung). Der knotenartig verdickte Sehnenteil kann wieder normal gleiten.

In fortgeschrittenen Fällen ist außerdem eine Entfernung des entzündeten Sehnengleitgewebes (Synovialektomie) erforderlich, sowie eine Lösung von Sehnenverwachsungen.

Postoperativ empfiehlt sich der sofortige Beginn mit Bewegungsübungen. Schwere manueller Tätigkeit müssen für etwa 2 Wochen ausgesetzt werden.

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